Semerkand auf Deutsch Magazine - Oktober 2025

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Werte Leserschaft,
ein islamisches Sprichwort besagt: „Der fremde Mund ist sauber!“ Das impliziert, dass unser Mund nicht sauber ist. Und genauso ist es auch. Denn dieses Sprichwort bezieht sich auf das Sprechen von Bittgebeten. Und wenn wir für uns selbst Bittgebete sprechen, ist unser Mund eigentlich nie sauber, weil er dabei stets den Mundgeruch unseres Nefs verbreitet. Deshalb rät unser Prophet (Sallallahu aleyhi we sellem) dazu, uns einen fremden Mund zu suchen, der für uns Bittgebete spricht. Denn der fremde Mund ist nicht nur frei vom Mundgeruch unseres Nefs, sondern auch vom Schmutz unserer Sünden. Schon der Gesandte Allahs (Sallallahu aleyhi we sellem) hielt es so, obwohl er doch über ein vollkommenes Nefs (Nefsul-Kamile) verfügte und frei von Sünden war. Als Umer Bin El-Khattab (Radiyallahu anhu) auf Umra ging, meldete er sich pflichtbewusst beim Gesandten Allahs (Sallallahu aleyhi we sellem) ab. Und als ihn dieser da um ein Bittgebet für ihn bei der Kaaba bat, konnte er seinen Ohren vor Freude kaum trauen und sagte später hierzu: „Nie in meinem Leben habe ich mich so gefreut als da!“ Für andere Bittgebete zu sprechen bringt aber auch für uns selbst handfeste Vorteile mit sich. Denn das Sprechen von Bittgebeten gilt als Kern des Gottesdienstes und wird dementsprechend im Jenseits entlohnt. Zusätzlich dazu sprechen die Engel – deren Münder ja ebenfalls rein sind – im Anschluss an jedes Bittgebet, das man für andere spricht: „Amin!“, was man in diesem Fall mit: „Und dir das Gleiche!“ übersetzen könnte. Und so spricht der, der für andere mit reinem Munde Bittgebete spricht, auch für sich selbst aus dem reinen Munde der Engel Bittgebete…