Semerkand auf Deutsch Magazine - Juni 2025

In this issue

Liebe Leserschaft,
der Muslim glaubt fest daran, dass alles Gute und alles Schlechte vom Erhabenen Allah vorherbestimmt wurde und fügt sich deshalb artig in sein Schicksal. Und wenn er dann auch noch mit seinem Schicksal zufrieden ist, ist auch der Erhabene Allah mit ihm zufrieden und er hat die hohe Stufe der „Merdiyye“ erreicht. Schicksalsergebenheit ist eine Form der Hingabe und damit nichts anderes als der Islam selbst. Denn der Islam ist eine Religion der Hingabe und Gottergebenheit, in der der Muslim tut, was ihm vom Erhabenen Allah und Seinem Gesandten (Sallallahu aleyhi we sellem) befohlen wurde, und lässt, was ihm von ihnen verboten wurde. Gottergebenheit ist eine große Sache. Denn sie ist die Frucht des „großen Dschihad“, bei dem der Muslim gegen die Vorlieben und Begierden seiner Triebseele ankämpft und ihr konsequent zuwiderhandelt. Je mehr er ihr zuwiderhandelt, desto mehr Hingabe hat er hierbei. Und wenn er seiner Triebseele gar nicht mehr zu Willen ist, hat er die Hingabe des Propheten Ibrahim (Aleyhisselam) erreicht, der sich voller Gottvertrauen den Befehlen seines Allerhabenen Herrn ergab und dabei sogar dazu bereit war, für Sein Wohlgefallen seinen Sohn als Opfer darzubringen. Ibrahim (Aleyhisselam) konnte diese Prüfung tragen. Uns aber legt der Erhabene Allah nicht mehr auf, als wir auch zu tragen imstande sind. Dennoch wird unsere Hingabe während unseres Lebens immer wieder vom Erhabenen Allah auf die Probe gestellt. Manchmal nimmt Er uns dabei etwas von unserem Besitz, manchmal nimmt Er uns etwas von unserer Gesundheit und manchmal nimmt Er einen von uns geliebten Menschen zu Sich und lässt uns voller Trauer zurück. Tag für Tag prüft uns der Erhabene Allah außerdem damit, ob wir dazu bereit sind, Seine Gebote zu befolgen, ohne an ihnen herumzunörgeln, ihren Sinn zu hinterfragen oder eine kreative Möglichkeit zu suchen, sie zu umgehen.